Verlag Ahlbrecht Homöopathische Literatur
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Im Unterschied zu Bernhard Bährs monumentaler Therapie nach den Grundsätzen der Homöopathie, die sämtliche klinischen und therapeutischen Fragestellungen in großer Ausführlichkeit abhandelt, finden sich in Bernhard Hirschels Der homöopatische Arzneischatz sowohl die semiotischen Charakterisierungen der einzelnen Krankheitszustände als auch die therapeutischen Indikationen so knapp wie irgend möglich zusammengefaßt. Damit stellt Hirschels Werk einen ebenso handlichen wie prägnanten Praxisleitfaden zur homöopathischen Therapie der wichtigsten, in der Allgemeinpraxis vorkommenden Krankheitsbilder auf der Basis einer patho-semiotisch geprägten Diagnostik und Arzneiwissenschaft dar. Das Werk war einer der erfolgreichsten homöo-therapeutischen Leitfäden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und erlebte zwischen 1856 und 1901 insgesamt 17 Auflagen! Sein genuines Profil erhält Der homöopathische Arzneischatz durch die starke Betonung patho-semiotischer und diathetischer Angaben, die die individuell charakterisierenden Symptome der Arznei 1. in einem tiefen Verständnis von deren anatomischer Wirksphäre (d.i. Ort und Art des primären pathologischen Prozesses) und 2. in generalisierender Zuordnung zu einer der jeweiligen Pathologie zugrunde liegenden allgemeinen Diathese fundieren. Hirschels indikationsorientierter Leitfaden folgt ausdrücklich nicht dem Kopf-zu-Fuß-Schema, sondern sucht "durch eine eigene, anatomisch-physiologische Eintheilung den Anforderungen der Wissenschaft und dem Gebrauch in der homöopathischen Literatur Genüge" zu tun. Dementsprechend behandelt Hirschel in sechs Kapiteln die Krankheiten im Blutgefäß-, Nerven-, Schleimhaut-, Muskel- und Hautsystem sowie die vermeintlichen chirurgischen Indikationen. Die einzelnen Kapitel differenzieren sich wiederum weiter in Unterabschnitte; so unterteilt sich etwa der Abschnitt über die Krankheiten im Blutgefäßsystem in 1. Fieber (mit weiterer Unterscheidung der Wechselfieber, Nervenfieber etc.), 2. Krankhafte Beschaffenheit der Blutmenge (mit weiterer Unterscheidung von Blutdrang, Blutfülle, Hämorrhoiden, Blutungen und Blutarmut) und 3. Krankheiten der Blutmischung (mit weiterer Unterscheidung der verschiedenen Konstitutionskrankheiten wie Gicht, Rheumatismus, Wassersucht, Diabetes, aber auch der verschiedenen Formen der Schwindsuchten, der sog. Zehrkrankheiten). Der Aufbau dieser
einzelnen Unterabschnitte ist in der Regel dreigeteilt: Zunächst
erfolgt eine knappe Charakterisierung der jeweiligen Krankheit und ihrer
verschiedenen Formen (z.B. congestiv, nervös, organisch) hinsichtlich
Ätiologie, Symptomatik, Verlauf (einschließlich möglichen
Komplikationen) und Prognose. Daran schließt sich die Darstellung
der in diesem Zusammenhang bewährtesten homöopathischen Arzneien
nebst ihrer individuellen Indikationen unter Einschluß ihrer patho-semiotischen
Wirkprofile an. Den Schluß bilden i.d.R. Anmerkungen, die neben
Angaben zur Dosologie und Diätetik vor allem auch weitergehende Arzneihinweise
liefern - für den Fall, daß sich das gesuchte Heilmittel nicht
unter den für den betreffenden Krankheitszustand bewährtesten
Arzneien hat finden lassen. Bernhard Hirschels
Der homöopathische Arzneischatz erscheint im Neusatz in moderner
Schrift. Informationen zum Datenschutz finden Sie unter dem Impressum. |
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